Schlafsaal der 5. Klasse

"Hey", sagte er freundlich und strich sich eine Haare aus dem Gesicht. Sie störten ihn im Moment ziemlich. Dann hatte er es geschafft und stellte den CD-Player an. Leise kam Musik - Hard Rock. "Stimmt ja", murmelte er leise "Den hatte ich ja mal verliehe....wem die CD wohl gehört....? Egal.." Er holte eine andere mit hervor und legte sie ein. leise Walzermusik schallte nun durch den Raum. "Jetzt ja", sagte er grinsend "Der CD-Player hat ein bisschen...keine Lust gehabt zu arbeiten..."

"Aber jetzt funktioniert er ja wieder." ^^ meinte sie immer noch schüchtern und ging langsam auf ihn zu...

Marcel war etwas irritiert von ihrer Zurückhaltung. Sie war immer viel offener und normaler gewesen, wenn sie im Wald gewesen sind und damals war Marcel gewissermaßen wie ein Neandertaler gewesen...vielleicht etwas gebildeter...wobei...nun, das war wohl ein Punkt über den man streiten konnte. Auch nun schien ihn seine Bildung im Stich zu lassen, denn es dauerte quälend lange, bis er begriff.
Er hatte sie zu sich in den Schalfsaal eingeladen. Er hatte ihr Unterricht im Tanzen angeboten. Er war dumm gewesen.
Natürlich musste sie das irgendwie komisch finden, doch Marcel hatte sich wirklich nichts weiter gedacht, doch entgegen dem, was er zu Lucie gesagt hatte, wusste er sehr wohl, was so über ihn erzählt wurde und er kannte auch bedeutend weniger schmeichelhafte Gerüchte, als die, die Lucie ihm genannt hatte - hatten er und Jack sich doch oft genug darüber lustig gemacht, ob da ein zweiter Marcel Horington die Schulkoridore unsicher machte und das der wohl ein noch arroganteres Arschloch war, als das Original. Hätte man ihm erzählt, dass ein anderer Junge ein anderes Mädchen für Tanzstunden in seinen leeren Schlafsaal gelockt hätte - er hätte sich mit Sicherheit auch seinen Teil gedacht.
Doch irgendwie störte es ihn, dass sie dem womöglich glauben schenkte, dem Gerede.
Er hätte gedacht, dass sie über sowas stand, nachdem er sich ihr doch geöffnet hatte - oder sie zu mindestens nicht verscheucht hatte. Er zwang sich ruhig zu bleiben. Er war nur paranoid. Vermutlich war sie einfach nervös, weil er ihr Tanzunterricht geben wollte. Er schloss kurz die Augen und öffnete sie wieder.
"Ist alles in Ordnung? Oder soll ich vielleicht das Fenster aufmachen? Du siehst ein bisschen blass um die Nase aus...", meinte Marcel dann und gab sich besorgt.

Meggie lachte ein bisschen und ein bisschen von der Spannung fiehl ab. "Passt schon...es ist nur so...ich war vorher noch nie hier...in diesem Schlafsaal..."

"Nicht alles was die Leute über Jungen in meinem Alter sagen ist wahr, genauso, wie das, was sie über Begabte sagen", erwiderte er daraufhin kühl, doch als ihm die tatsächliche Kälte in seiner Stimme klar wurde - er hasste nichts mehr als Gerüchte und er schaffte es nicht immer seine Wut darüber zu verstecken - grinste er. "Außerdem muss du dir keine Sorgen machen. Die meisten Tanzlehrer ... wie sag ich das jetzt .... stehen nicht auf Mädchen."

Meggie lachte sich schlapp und fragte "Warum sollte ich mir überhaupt Sorgen machen?" Als Marcel dann andeutete dass Viele Tanzlehrer nicht auf Mädchen stehen sagte sie "Achso." Wobei man in ihrer Stimme hören konnte dass sie nicht glaubte, dass ein solches Gerücht auf Marcel zutraf. Sie hielt sowieso nicht besonders viel von Gerüchten und kannte einige nichtmal. Und die meisten anderen glaubte sie nicht.

Marcel schloss noch einmal kurz die Augen. "Oke", sagte er dann mit einer energiegeladenen optimistischen Stimme. Er fand es immernoch komisch auf einmal wieder von so viel Metall umgeben zu sein, aber er würde sich schon wieder daran gewöhnen. "Was weißt du denn schon über den Walzer?"

"Naja...das...drei schritt...ding..." meinte sie und machte die drei schritte grob vor. "Das wars dann auch schon...oh...und dass ein Wlzer ein 3/4 TAkt hat."

"Naja, das ist auch so ziemlich das wichtigstes", meinte Marcel zufrieden "du musst dich im Takt bewegen. Du hast ja gesagt, dass der Tanz aus drei sich wiederholenden Schritten besteht...jeder Schritt wird auf einem Schlag platziert. Wenn du also immer zählst: 1-2-3-1-2-3-1-2-und so weiter, kommt auf jedem dieser Zahlen ein Schritt. Nicht dazwischen. Für gewöhnlich führt der Mann bei dem Tanz...außer, wenn in besonderen Fällen etwas anderes abgemacht ist."

"Du meinst wenn der Mann nicht tanzen kann? " Meggie brauchte eine ganze Weile bis sie Marcel nicht mehr auf die Füße stieg und dann tastsächlich im Takt zu einem ganzen Lied durchtanzen konnte. Aber nach fast einer Stunde hatte sie es tatsächlich geschafft. Allerdings war sie jetzt auch etwas erschöpft.

Er holte zwei Flaschen Wasser aus einem Schrank von einem seiner Mitbewohner - er war sehr, sehr sportlich und hatte immer massig Getränke da - und reichte eine davon Megan. er hatte vergessen seine Stahlkappenschuhe zu tragen - er war das einfach noch nicht wieder gewohnt - doch es war nicht so schrecklich gewesen, immerhin war Megan nicht wirklich schwer.
"Bitteschön, trinken ist wichtig."

"Danke." meinte sie und trank die halbe Flasche ohne abzusetzten aus. "Das hat wirklich spaß gemacht. Und ich hab sogar was fürs...Leben gelernt." meinte sie mit Freude in der Stimme. Allerdings freute sie sich eigentlich weil es Marcel war der ihr es beigebracht hatte.

Marcel schmunzelte. "Fürs Leben....das ist ziemlich viel gesagt, wenn man bedenkt, dass wir hier von Walzer reden...aber...als Junge kann ich das vielleicht auch gar nicht so verstehen, wie wichtig tanzen im Leben eines Mädchens ist...", meinte er nachdenklich.

"Vielleicht...aber für die meisten Mädchen ist es wichtiger mit wem sie tanzen..." meinte sie nachdenklich, ohne zu bemerken was sie da sagte. "Jedenfalls... wo treffen wir uns nachher?"

"Mir ist es egal...ich könnte dich ja abholen, aber....ich traue Mrs Atterbury zu, dass sie mir noch Nachsitzen aufbrummt, weil ich in eurem Stock bin....wie wärs, wenn wir uns im Erdgeschoss treffen...am Fuß von der Treppe? Oder vielleicht erst vor dem Speisesaal?"

"Wie wärs mit der Treppe.^^" meinte sie fröhlich. "Treffen wir uns dann da so zwischen 10 und 5 vor 8?"

Marcel zuckte entspannt mit den Schultern "Mir ist das gleich. Du darfst entscheiden. Du bist heute Abend Chef."

"Jajajajaja" meinte Meggie lachend, winkte Marcel nocheinmal zu "Bis dann^^" und ging dann hoch in den Schlafsaal.

-----> Schlafsaal der 3. Klasse, 2. Sock

Marcel blieb noch lächelnd stehen, bis sie die Tür hinter sich zufallen ließ und egte sich dann stöhnend auf sein Bett. Er war absolut alle. Tanzen war noch nie seine Lieblingsbeschäftigung gewesen und er war müde. Außerdem empfand er die penetrante Anwesenheit von Metall ein wenig belastend. Er musste sich dringend daran gewöhnen, das sah er ein. Die Radikalkur hatte ihm nicht gut getan. Er legte eine Hand über siene Augen. Er konnte ja noch etwas schlafen...es war noch so viel Zeit...

Cianan: cf: Pausenhof, Joon und Cian

Ich folgte einfach Joon durch das Gebäude und trug den Rest meiner Sachen. Im Schlafraum angekommen stellte ich sie auf einem leeren Bett ab und schob den Kuschelhasen unters Kopfkissen, damit ihn nicht jeder sah. Zwar störte es mich nicht wenn es irgendwer sah das ich noch ein Kuscheltier mit mir rumschleppte aber es gab oft genug Leute die sich darüber lustig machten.

"Das ist der Schlafsaal, dein neues Zuhause.", sagte ich lächelnd.

Cianan

Ich nickte nur lächelnd und deutete dann leicht auf Marcel. "Wer ist das?" fragte ich nur und stellte fest das das mit dem Block wirklich kompliziert war...entweder ich fing bald mal an wieder zu sprechen oder ich fand einen Weg wie das schneller ging als mit aufschreiben.

"Oh, das ist Marcel, er ist Metallbändiger.", sagte ich und schüttelte ihn leicht. "Marcel, wach auf."

Marcel stöhnte auf, als er geweckt wurde. "Weißt du denn nicht, dass es Unglück bringt, einen schlafenden Metallbandiger zu wecken?!", grollte er müde, als er Joons Stimme erkannte, nahm die Hand allerdings nicht von den Augen, die von ihnen erzeugte Du kelheit war viel zu angenehm.

Cianan

Ich lachte leicht als Marcel meinte das es Unglück brächte einen Metallbändiger zu wecken. Da er die Hand vor den Augen ließ war es mit der Begrüßung meinerseits allerdings nicht so das beste und dazu durchringen was zu sagen konnte ich mich noch nicht.