Die große Halle

Marcel:

"Inwiefern? Dass ich dumm bin?", erkundigte sich Marcel.

Lucie:

Sie lächelte gut gelaunt. "Ja, genau das mein ich."

Marcel:

"Ah...", machte Marcel verstehend. "Ok...ja...das bin ich jetzt nicht unbedingt deiner Meinung....aber...wenn man bedenkt, dass ich auf einen Trick von einer alten Schrulle reingefallen bin und deshalb monatelang mein Element gemieden hab....man kann vielleicht doch auf die Idee kommen das ich dumm bin...", gestand er schließlich nachdenklich.

Lucie:

"Ja...na ja, Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Außerdem war sie nicht nur eine 'alte Schrulle'."

Marcel:

"Ach nein?", erkundigte er sich müde und sichtlich desinteressiert. Er hatte dieses Thema schon mit verschiedenen Leuten durchgekaut, wobei einige - vor allem seine Schwester - ihn regelrecht niedergebrüllt hatten, weil er sich stur weigerte, Sharia ernst zu nehmen. Diese Genugtuung wollte er ihn einfach nicht gönnen.

Lucie:

"Sie war....eine echt gruselige alte Schrulle."

Marcel:

"Hm...so kann mans auch sagen", murmelte er nur. Er hatte von dem Thema einfach mehr als genug. Eigentlich von jedem Thema, das sich auf den Zeitraum zwischen der Entführung und dem gestrigen Abend befand.

Lucie:

"Wann hast du vor, sie zu fragen?", kam Lu wieder auf das vorherige Thema zurück.

Marcel:

"Wenn ich sie das nächste Mal sehe und du nicht in der Nähe bist", erklärte Marcel aufrichtig und grinste sie an. "Und ja, das heißt, dass ich niemanden fragen werde, wenn du mir nicht von der Seite weichst."

Lucie:

"Versau ich dir dann damit den Abend..?", fragte Lu nachdenklich nach und überdachte die Idee wirklich. "Ich hab heute eh nichts zu tun..."

Marcel:

"Ich könnte natürlich auch eins meiner Metallmännchen losschicken um die Einladung für mich vorzutragen...", sinnierte er. "Aber eigentlich sind meine Nerven nicht so stark, dass sie dich einen ganzen Tag ertragen könnte..." Plötzlich musste er an eines meiner ersten Gespräche mit Joon sprechen, das, bei dem ich Lu treffenderweise als 'Nervenkettensäge' bezeichnet hatte, und lächelte unwillkürlich.

Lucie:

"Das glaube ich auch...was ist daran so lustig?"

Marcel:

Schnell er unterdrückte er das Lächeln "Nichts, nichts", log er dann schnell.

Lucie:

"Du hast gelächelt...du lächelst nicht grundlos...Sag die Wahrheit, sonst nerv ich dich wirklich den ganze Tag!"

Marcel:

Er erwog, ob das nicht eine Falle sein könnte, denn wer wusste schon, ob sie ihn nicht trotzdem den ganzen Tag nerven würde, doch schließlich gestand er: "Ich musste nur an meinen Lieblingsspitznamen für dich denken."

Lucie:

"Und das wäre?", fragte sie neugierig nach.

Marcel:

"'Nervenkettensäge'", zitierte er sich selbst, nach kurzem Zögern.

Lucie:

"Schrottkopf..."

Marcel:

"Der Spitzname passt so oder so nicht wirklich zu dir", gestand er nun weiterhin.

Lucie:

"Warum denn nicht?"

Marcel:

"Kettensägen bestehen aus Metall", erklärte er. "Metall kann ich in der Regel bändigen und Formen so sehr ich will - dich zu bändigen - " Er lachte auf. " - ist unmöglich. Also...vielleicht eine Adamantium-Nervenkettensäge....aber das ist schon wieder zu lange für einen Spitznamen."

Lucie:

"Wie wärs mit Holz?"

Marcel:

"Hm..neeee, ich denk Adamantium passt besser - nichts und niemand kann dich aufhalten, wenn du einem auf die Nerven gehen willst....bei Holz wäre Kenni ja sicher vor dir und das war sie nie."

Lucie:

"Das ist eine sehr gute Idee...wenn ich mit dir fertig bin, geh ich zu ihr", beschloss sie fröhlich.

Marcel:

Er hob seine Augenbrauen "Seid wann redest du denn wieder mit....'normalen' Menschen?"