Schlafsaal der 3. Klasse

"Tu ich nicht? Sollte ich aber...", nuschelte sie und vergrub ihren Kopf in ihrem Kissen. Sie würde jetzt so gerne schlafen, aber sie konnte nicht einschlafen. Zuviele Gedanken waren in ihrem Kopf, über das Buch, über das, was Lucie gesagt hatte, das was Marcel wohl sagen würde, darüber das an diesem Abend der Weihnachtsball stattfinden sollte...vor allem der letzte und eigentlich auch unwichtigste Gedanke beschäftigte sie und ließ sie an Jake denken, der unwillkommenste Gedanke, den sie sich vorstellen konnte.

"Was ist los mit dir, Kenni?"

"Ich kann nicht schlafen", erklärte die rothaarige Feuerbändigerin. Eigentlich sollte es sachliich oder vielleicht sogar kühl klingen, doch sie konnnte die Verzweifllungg aus ihrer eigenen Stimme hören. sie hatte seitdem ihr Bruder, Lu, Peet und Joon zuückgekehrt waren, nicht eine Nacht richtig schlafen können. Immer hatte sie sich SSorgen gemacht, an Jake gedacht und letztenendlich auch wegen den grausamen Geschichten in dem Buch keinen Schlaf gefunden. Sie wollte ja schlafen, doch immer wenn sie ddann da lag im behaglichen Bett, kamen die Gdanken wieder und wenn siie dann versucht war, ihr Bett in Scheinflammen zu tauchen, machte sie sich selbt Vorwürfe, weil sie nicht ohne ihre Gabe klar kam. sie hatte Nora mal erzählt, dass sie in letzter Zeit schlecht schlafen könne, weil siie zu viel dachte. Doch diese hatte nur die schultern gezuckt und gemeint, dass die Pupertät eben auch bei Begabten ätzend sei.

"Vielleicht hättest du dir eine bessere Lektüre aussuchen sollen."

"Ja, vielleicht", murmelte Kendra Oder einen besseren Exfreund....oder einen besseren Charakter..

"An wen denkst du?", fragte Lu weiter, die ihr ansah, dass das nicht alles war.

"Niemanden"

"An wen denkst du?", wiederholte Lu ungeduldig die Frage.

Kenni spannte sich an. Sie wusste nicht wieso, doch sie wollte es Lucie einfach nicht sagen. Es kam ihr dumm und kindisch vor, sich ausgerechnet bei Lucie zu beschweren. "Niemanden", wiederholte sie, dieses Mal fester, und setzte sich auf und wischte sich einmal über das Gesicht, als könne sie alle Gefühle und die Müdigkeit einfach davon abziehen.

Lu sefzte. "Muss ich die Frage nochmal wiederholen?"

"Nein", erwiderte die Feuerbändigerin und setzte ein Lächeln auf "Ich hab sie schon beim ersten mal verstanden."

"Anscheinend nicht, sonst würdest du darauf antworten."

"Aber ich denke an niemanden", meinte sie immernoch lächelnd. Sie wusste nicht, ob es glaubwürdig aussah. Sie gab sich alle Mühe einfach nur etwas müde auszusehen, aber ansonsten glücklich, doch sie wusste, dass sie nie so gut hatte lügen können, wie Marcel. Marcel war auch immer der erste gewesen, der seine Schwester ertappt hatte. Andersherum war das nicht immer so leicht gewesen. "Höchstens an ein paar der armen Gestalten...aus dem Buch."

"Nein, das ists es nicht. Gibs zu oder ich geh zu deinem Bruder und erzähl ihm von dem Buch", drohte Lu, und sie wäre wirklich so skrupellos, es wahrzumachen.

Kenni legte den Kopf schief "Erpresst du mich etwa gerade?!"

"Nein...ich stelle dich vor eine Wahl..."

Kendra schnaubte. "Jake", sagte sie nach einer kurzen Pause. Mehr war auch nicht nötig. Sie erinnerte sich plötzlich wieder, wie sie vor einigen Monaten hier gesessen war und seinen Brief gelesen hatte. Wie Lucie erschrocken war, als sie Kennis Reaktion gesehen hatte. Wie sie und Marcel dann zu Kenni in den Wald gejumpt waren und Marcel sie getröstet hatte. Sie legte ihre Hand um die Metallmurmel, in die Marcel den Brief von Jake eingeschlossen hatte. Wie oft hatte sie ihn so sehr glühen lassen, dass er fast geschmolzen wäre?

Lu seufzte leise. "Warum denkst du immernoch an diesen Idioten? Höchstwahrscheinlich wirst du ihn - zum Glück - nie wieder sehen. Such dir wen anders, an den du denken kannst...oder denk darüber nach, an wen du denken könntest...was auch immer. Außerdem, du gehst heute Abend mit Hat-nur-Luft-im-Kopf zum Weihnachtsball und denkst an deinen Ex der dich verlassen hat? Also wirklich. Wenn du ihm immernoch hinterhertrauerst solltest du ihm das sagen. Oder ihn verlassen, aber das solltest du meiner Meinung nach sowieso." Selbst nach allem, was sie mit ihm durchgemacht hatte, konnte Lu Joon nicht ausstehen. Vielleicht auch wegem seinem Verhalten ALS sie das ganze durchgestanden hatten. An das danach konnte sie sich nicht mehr erinnern, und da weder Marcel noch Peet es ihr erzählen wollten und nur mit "Ist doch egal, hauptsache es geht allen wieder gut" oder ähnlichem abgewunken hatten und sie niemals zu Joon gegangen wäre und ihn gefragt hätte, hatte sie keine Ahnung, ob er geholfen hatte, ihr das Leben zu retten, oder nur nutzlos herumgestanden war, was ihr wesentlicher lieber wwäre, sonst müsste sie ihm am Schluss noch dankbar sein.

(woah, langer Beitrag o.o)

Kendra zuckte zusammen und sah Lucie überrascht an "Wovon sprichst du überhaupt? Ich geh doch gar nicht zu dem Ball...und selbst wenn, wie kommst du darauf, dass ich ausgerechnet mit dem Luftbändiger hingehen würde?!"
Sie hatte keine Ahnung woher Lucie solche Ideen nahm. Manchmal schien sie mehr zu wissen, als Kenni selbst, auch wenn es um Kennis Privatleben geht "Und Jake....war nicht nur ein Idiot....er war auch....nett. Er hat mich unter Kontrolle gehabt....das hat sonst noch keiner geschafft, nichtmal ICH krieg das hin....ich will ihn ja gar nicht zurück....es war schön mit ihm, aber das es vorbei ist, ist gut so....aber ich muss halt eben an ihn denken, wenn dann wieder sowas wie heute Abend ist."

"oh bitte, ihr wart doch schon...vor drei Monaten so dicke miteinander, und auch wenn ich in letzter Zeit...nur so viel Zeit wie nötig mit euch verbracht hab, heißt dass nicht, dass ich euch nicht beobachtet hab." Wahrscheinlich mehr als jemals zuvor. "So wie ihr euch benhemt, MÜSST ihr doch zusammen sein oder zumindest zusammen zum Ball gehen, das ist doch noch offensichtlicher als bei Lily und Brian."

vollkommen perplex sah Kenni Lu an. Sie wurde nicht einmal rot. Wieso auch? Es gab keinen Grund rot zu werden.
"Wovon sprichst du überhaupt`?!", wiederholte sie "Ich versuch nur ihm zu helfen, sich einzugliedern mehr nicht. Er ist ein Freund, nicht mehr und nicht weniger! Wenn ich in ihn verliebt oder mit ihm zusammen wäre würde ich doch kaum Jake vermissen oder?"

"Er lässt sich von dir berühren."

"Du weißt schon, dass das viel schlimmer klingt, als es ist, wenn du das so sagst? Meine Güte, was ist schon dabei. Weil ich ihn einmal umarmt hab....da stand er ohnehin noch unter Schock, wegen der Entführung....seither hab ich mir größte Mühe gegeben ihn nicht mehr zu berühren. Ich weiß, dass er das nicht leiden kann."
Sie versuchte sich ins Gedächtnis zu rufen, ob das so wirklich stimmte, aber sie war sich nicht vollkommen sicher. Sie wusste, dass sie ihn behandelt hatte wie sie normalerweise jeden behandelte - herzlich, gutmütig, aber natürlich stets leicht reizbar.

"Du hast ihn umarmt? Davon wusste ich garnichts. Ich meinte eher, wie er auf kleine, zufällige Berührungen reagiert..."