Krankenstation

Norellia:

Sie blieb abrupt stehen. Das hatte sie schon fast vergessen "Können wir das nicht später regeln?", fragte sie mit leicht gerunzelter Stirn.

Fioretta:

"Wann ist 'später'? Und warum nicht jetzt gleich? Wenn du nicht magst, kannst du es auch mir geben und ich schaus mir allein an..."

Norellia:

Kurz erwog sie den Vorschlag, doch da das, was da drinnen war, von Sharia stammte schüttelte sie stur den Kopf. "Vergiss es", knurrte sie und sah sich kurz um. "Von mir aus. Dann sehen wir eben gleich nach."

Fioretta:

"Gut", verkündte Fio. "Wo hast du es?"

Norellia:

Nora wandte sich ab und ging zum nächst besten Raum, das hier war kein guter Platz, um einen möglicherweise gefährlichen Behälter zu öffnen.

gt: Filmsaal (mit Fioretta)

Joon:

Als die Krankenschwester meine Lippe behandeln wollte, schüttelte ich nur den Kopf, nahm ihr das Mittel ab und machte ich selber, da ich keine Lust hatte von irgendwem berührt zu werden.

Marcel:

Marcel betrachtete die anderen. Es war schon interessant, wie sehr sich alles innerhalb von 24 Stunden verändern konnte. Wie sich das Verhalten und die Körpersprache der anderen verändert hatte. Wie sich SEIN Verhalten und sogar seine Weltanschauung geändert hatte. Aber was nutze es schon, darüber nachzudenken? Immerhin konnte er nichts mehr daran ändern. Er presste die Lippen aufeinander. Das Metall im ganzen Raum schien ihn zu erdrücken.

Lily:

cf: Pausenhof

Atemlos betrat Lily die Krankenstation und nickte Marcel und Kenni zu. Marcels Gesichtsausdruck war wirklich schockierend. Und Joon sah auch nicht grad besser aus. Peet schien einen Albtraum zu haben... Betreten setzte sie sich an Lus Bettkante. Ihr Gesicht war beängstigend weiß und wenn sie nicht wüsste, dass sie lebte, hätte sie sie vielleicht sogar für tot gehalten. Sie schien viel Blut verloren zu haben... Lily merkte wie ihr eine Träne die Wange herab lief. Das ist alles meine Schuld... Wenn ich sie davon abgehalten hätte schonmal allein in den Wald zu gehen, wäre das alles nicht passiert.

Lucie:

Es roch nach Desinfektionsmittel, und sie hörte einige leise Geräusche, als würde jemand aufräumen. Nur die tiefen Töne waren hörbar, als käme der Schall durch eine dicke Wand. Lu döste in einem angenehm betäubten Zustand. Ihr war kalt gewesen, und sie hatte Schmerzen gehabt. Jetzt war ihr warm, ihr war schwindelig, und sie war absolut bereit, tiefer in einen traumlosen Schlaf zu rutschen. Aber der eindeutige Geruch der Bettdecke, die bis an ihr Kinn hochgezogen war, berührte etwas in ihren Gedanken, und auf einmal fiel ihr auf, dass das hier nicht stimmte, sie konnte nicht hiersein. Sie fuhr mit weit aufgerissenen Augen abrupt hoch und keuchte heftig, als hätte sie einen Albtraum gehabt.

Lily:

"Lu!" keuchte Lil erleichtert. "Wie gehts dir? Wie fühlst du dich? Hast du schlimme Schmerzen?" Sie entschied sich, Lu erst mal damit zu verschonen, ihr zu erzählen, was passiert war. Auch wenn sie wahnsinnig neugierig war, wollte sie nicht, dass Lu sich sofort daran erinnern müsste. Aber erst jetzt viel ihr doch noch eine Tatsache auf: verschwunden waren 5 Schüler... Und hier waren nur 4. Jack war nicht da. Vorsichtig setzt sie immer noch mit zitternder Stimme an. "Wo ist....?"

Marcel:

"Nicht", sagte Marcel gepresst "Das wäre zu viel. Später." Er hatte aufgesehen und für einen kurzen Moment war Erleichterung auf seinem Gesicht zu sehen gewesen. Aber jetzt saß er wieder zusammengesunken da. Der Gedanke, dass Jack wieder gegangen war, gefiel ihm nicht. Es regte gewisse Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit, Zweifel, die er ohnehin schon wegen der gesamten Entführungsgeschichte hatte.

Kendra:

Nun rannen auch Kendra weitere Tränen über die Wangen, doch es waren Tränen der Erleichterung. Sie hatte solche Angst gehabt. Ebenso wie Lily hätte auch sie gerne tausend und mehr Fragen gestellt, aber auch sie hielt sich zurück. Stattdessen nahm sie ein Glas, das auf einem Beistelltisch stand und füllte es mit klarem Wasser aus einem Krug, der sich neben dem Glas befunden hatte. "Hier", sagte sie sanft und hörte, dass ihre Stimme durch dir Tränen irgendwie gedämpft klang. "Du solltest was trinken."

Jack:

Jack war wieder in die Krankenstation gegangen. Als er sah, dass Lu aufwachte konnte er sich vor Erleichterung gar nicht mehr einkriegen. Aber als er Lilys Frage hörte und die Reaktion von Marcel sah, sank sein gesamtes Glücksgefühl wieder. Unglücklich ließ er sich auf eines der Betten sinken und beobachtete die anderen. Es war ihm sogar egal ob jemand bemerkte dass dass Kissen auf einmal eingedrückt war. Jack dachte an die vergangen Stunden nach. Es war wirklich erstaunlich, wie viel man in so kurzer Zeit falsch machen konnte. Im Grunde war sein Leben jetzt vorbei. Er hatte alle seine sozialen Kontakte verloren, inklusive seines Zuhauses. Marcel hatte Recht, das ganze war ein Schmarn. Er konnte seiner Schwester nicht mehr helfen. Zum ersten Mal in seinem Leben dachte Jack darüber nach, einfach aufzugeben...

Marcel:

Marcel sah mit gerunzelter Stirn zu den Kissen. Dann trat eine Art unsichere Freude auf. Marcel sah sich verstohlen zu der Krankenschwester um. Sie war schnell zu Lucie gegangen und auch alle anderen Augen waren auf Lucie gerichtet. Leise stand er auf und ging dann lautlos durch die Tür aus der Krankenstation heraus. Vielleicht folgt er mir ja und wir können reden...selbst wenn nicht: ich brauche einfach ein wenig...Abstand.

Jack:

Erschrocken bemerkte Jack, dass Marcel ihn vielleicht bemerkt hatte und um so überraschter war er, als dieser sie Krankenstation mehr oder weniger heimlich verließ. Er stand auf und entschloss sich seinem besten Freund - oder was Marcel auch für ihn war - zu folgen. Dabei vergaß er allerdings das Kissen wieder aufzuschütteln...

Marcel:

Marcel ging sehr langsam und hielt die Türen, die er auf seinem Weg überwinden musst, länger auf, als es unter normalen Umständen nötig gewesen wäre. Dann ging er in den Kunstsaal.

gt: Kunstraum (mit Jack)

Lucie:

"Ich will nichts zu trinken", meinte Lu und schlug die Decke weg. Ihr Stimme krächzte zwar und sie zitterte leicht, aber sie wollte nicht tatenlos herumliegen. "Mir gehts wunderbar." Mal abgesehen davon, dass mir alles wehtut. Sie sah sich um und biss die Zähne zusammen, als sie ihren Kopf zu schnell bewegte. Vorsichtig betastete sie ihn. Ein Verband? Ach ja. Um den Arm auch....JACK! "Wo sind die anderen? Marcel.....und Jack? Ist er da?"

Lily:

"Marcel...der sitzt doch..." Lily verstummte, als sie feststellte, dass Marcel nicht mehr da war... "Äh..." Sie wollte nicht auch noch sagen dass Jack nicht da war, verstummte und warf Kenni einen fragenden Blick zu.

Kendra:

Kendra folgte Lilys Blick und musste mit einem schuldbewussten Stich feststellen, dass sie gar nicht bemerkt hatte, wie ihr Bruder das Zimmer verlassen hatte. "Ähm. Er brauchte wohl etwas frische Luft....es scheint als wäre das alles....dieser Raum hier zu viel für ihn."

Lucie:

"Er? Wer? Jack oder Marcel?", fragte Lu eindringlich und stöhnte auf, als sie Lilys Blick bemerkte. "Nein....natürlich nicht..." Er war der einzige, der uns gerettet haben könnte...aber er konnte trotzdem nicht mitkommen, weil er ein Verräter ist...Hoffentlich haben sie ihn nicht erwischt... "Wie lange war ich bewusstlos?", fragte sie die Krankenschwester. "Nun...den ganzen Nachmittag auf jeden Fall, und ich weiß nicht, wie lange, bevor ihr hierher gekommen seid..." Inzwischen könnten sie ihn erwischt haben und vielleicht ist er sogar tot...und wenn nicht, dann sicher seine Schwester. Eine einzelne Träne lief ihr über die Wange, und sie drehte sich um und rollte sich zusammen. Hättest du uns doch nicht geholfen...dann wäre jetzt wenigstens dein Leben noch in Ordnung.... Es tut mir so Leid, Jack...

Kendra:

"Lucie", sagte Kendra besorgt "Was ist denn?"

Lily:

"Lucie, bisher hat niemand gesagt, dass einer der Schüler nicht überlebt hat. Er ist bestimmt noch am Leben... Ich hab ne Idee, wie wir das sich feststellen können... naja... dazu brauchen wir nur etwas von dem wir wissen, dass Jack es unsichtbar gemacht hat. Wenn es noch unsichtbar ist, ist er definitiv noch am Leben..." Lily überlegte kurz... "Hey, wisst ihr noch, als wir in der 1. waren, da haben sich Marcel und Jack doch mal im Aufenthaltsraum von der 5. mal mit Farbpatronen beworfen. Und eine davon ist gegen die Wand... Den Fleck hat Jack doch dann unsichtbar gemacht... Wenn er also immer noch weg ist, lebt er sicher noch!" sagte Lily übereifrig, bemüht, Lu zu beruhigen. "Soll ich schnell nachschauen gehen?"

ooc: Ohhhhh, wie süß ^^
Ich hoffe des ist ok, dass ich was von Marcel dazugeschrieben hab, Anna... Wenn nicht änders ich natürlich ^^

Lucie:

"Vielleicht bleibt es auch unsichtbar, wenn er tot ist...Und vielleicht denkt er aber auch gerade an zu viele andere Sachen und hat ihn vergessen, sodass es sichtbar ist...." Und selbst wenn er noch lebt ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie ihn finden...oder sie bringen in mit Susan dazu, zu ihnen zu kommen...

Lily:

"Lucie, du weißt doch, dass die Gabe nach dem Tod verschwindet, sofern sie bleiben könnte.." Ohne auf eine Antwort zu warten, lief Lily in den Gemeinschaftsraum der 5. Klasse und kam dann sofort wieder zurück. "Gute Nachrichten! Kein Fleck zu sehen... Und solang der Fleck nicht auftaucht, lebt er auch noch..." Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort. "Vielleicht solltest du dich erstmal ausruhen... Aber mach dir keine Sorgen, wenn du willst, bleiben wir trotzdem da..."

Kendra:

"Ja", bestätigte Kenni lächelnd und rutschte ein bisschen von dem Bett weg, sodass Lily auch besser ran konnte. Dadurch war sie Joon, der die ganze Zeit stumm dagesessen hatte, bedeutend näher. Der Arme...ich will mir nicht vorstellen was mit ihnen gemacht wurde! Vielleicht irre ich mich ja, aber normalerweise hätte Marcel sich wieder direkt mit Metall eingedeckt, jetzt hat er es aber gelassen! Was haben sie nur mit ihm gemacht? Und was haben sie dann bloß mit Jack, Peet und Lu gemacht? Ganz zu schweigen von Joon! Der hat doch ohnehin eine Berührungsphobie...dachte ich zu mindestens. Verwirrt dachte sie diesbezüglich an die Umarmung von vorhin. Allerdings schüttelte sie den Gedanken direkt wieder ab. Berührungsphobie hin oder her, wenn man Todesängste hatte, freut sich wohl jeder über eine Umarmung. "Wie geht's dir?", fragte sie den Luftbändiger dann mit einem zaghaften Lächeln.