Krankenstation

"Jaja, dass glaubst auch nur du",sagte ich.

Marcel hob eine Augenbraue und wollte gerade zu einer sarkastischen Antwort ansetzten, als Kenni sich einmischte.
"Joon", bat sie ihn leise "bitte, lass ihm seine Ruhe. Das bringt doch nichts. Er hat für heute genug Stress gehabt ....hat wochenlange mit dem Wissen leben müssen, dass alle ihn für wahnsinnig halten....es hilft doch nichts, wenn du ihm jetzt noch das Gefühl gibst, dass du ihm nicht traust? Bitte...."

Meggie wurde es langsam ungemütlich. "Wir können dir ja auch ein bisschen...Ruhe lassen, wenn dir dass lieber ist." schlug sie vor.

Marcels Augen schossen kurz zu Megan. In seinem Blick lag etwas, das Kendra kaum deuten konnte, doch sei glaubte, dass es in Richtung Bedauern ging und sie lag gar nicht so falsch.
Natürlich schloss alle auch Megan ein, selbst wenn es ihm nicht so wirklich gefiel.
Marcel hatte Megans Anwesenheit sehr zu schätzen gelernt, da sie weder wie Kendra immer zwischen Wut und übermäßiger Sorge schwankte oder wie Joon auf eine schnelle Lösung drängte. Sie hatte die Situation so akzeptiert und immer nur sanft in eine Richtung gedrängt und auch nur wenn es wirklich wichtig war. Ihre Besuche waren für Marcel stets die angenehmsten gewesen, immerhin musste er sich vor ihr weder rechtfertigen noch mit ihr diskutieren - er hatte normal mit ihr reden können. Daher hatte er ihre Besuche am meisten gemocht, wenn man einmal von denen von Lucie absah, die einfach das größte Verständnis für ihn aufbringen konnte und in deren Anwesenheit er sich nicht so unverstanden und fehl am Platz vorkam, einfach schon deshalb, weil sie dabei gewesen war.
Aber er sagte nichts von seinen Gedanken "Ja, sag ich doch! Ich muss schlafen, das ist bekanntlich die beste Medizin, oder?" 
Er warf der Krankenschwester einen Blick zu, die widerwillig nickte. "Na also. Wenn ihr jetzt bitte GEHEN würdet wäre ich euch sehr verbunden - ich zieh mich immer lieber ohne Publikum um."

Ich werfe ihm noch einen misstrauischen Blick, beschließe es aber dann dabei zu belassen. "Gut, dann lasst uns gehen.",sagte ich.

"Danke!", sagte sie freudenstrahlend. Sie war erleichtert, dass Joon Marcel in Ruhe ließ "Wir sollten dann lieber in unser Zimmer gehen....gute Nacht Joon, gute Nacht Mr Morgan, gute Nacht Marcel." Sie wuschelte einmal durch die Haare ihres Bruders der ihr einen Gutenachtgruß zunuschelte, küsste Joon auf die Wange, um ihn zu ärgern, grinste ihn daraufhin frech an und vwerschwand dann bei Megan untergehackt durch die Tür.
marcel sah verwundert von der Tür zu Joon mit einem 'was-war-das-denn-Blick'.

Megan und Kendra ------> Schafsaal der 3. Klasse

Ich schaute sie verwunderte an, zuckte dann grinsend die Schultern und verließ ebenfalls den Raum, gefolgt von Chris, der Marcel noch ein "Gute Besserung" zuwarf.

Joon------------->Schlafsaal der 5. Klassen
Chris------------->Chris's Haus

Marcels Augen funkelten. Nun waren alles weg. Die Krankenschwester war in ihr Büro zurückgekehrt, die anderen waren geganen. Mit einem verstohlenen Lächeln nahm er die Kleidung. Es waren Jeans, ein Pulli und eine Jacke, so wie Unterwäsche und Socken-alles schwarz. Er verzog das Gesicht, als er sich umzog. Er schätze es nicht so rumzulaufen, er kam sich dann immer wie ein Verbrecher vor. Die zwei Einhunderteuroscheine, die er in der Gesäßtasche seiner Jeans fand, waren da auch nicht wirklich hilfreich.
Doch das hielt ihn nicht davon ab, verschmitzt zu lächeln. Es war schon faszinierend, wie gut seine Schwester ihn kannte. Manchmal schon fast erschreckend. Aber er hatte keine Zeit um zu trödeln. Er hatte einen bekannten am Rande er Stadt und den wollte er nun aufsuchen, da dieser einen Friseurladen betrieb, Marcel aber auch nach den Öffnungszeiten ab und zu die Haare schnitt. Sein Haus war nicht so schnell über die normale Straße zu erreichen, durch den Wald ging es besser.
Leise schlich er aus dem Zimmer um so schnell wie möglich seine Pläne zu verwirklichen.
[etwas später, ca ne Stunde oder zwei]
Als Marcel wieder eintrat, war alles so wie vorher. Er hatte eine Tüte mit Kleidung bei seinem Baum unter den Wurzeln deponiert, die er eben gekauft hatte. Es war eine komplette Abendgaderobe, Smoking, Hemd, Krawatte, sogar Schuhe.
Doch er konnte sie nicht hier aufbewahren. Natürlich würde in jedem Fall auffallen, dass er weg gewesen ist, denn seine Haaren hatten nun wieder Normallänge und der schreckliche Bart war auch weg, doch da konnte er noch behaupten, dass er sie sich selbst gemacht hätte, ebenso wie die ehemals abgekauten Fingernägel, die wieder ordentlich zurechtgefeilt waren. Er hatte sich auf Mühe gegeben die Hornhaut, die sich auf seinen Händen während der letzten Wochen gebildet hatte los zu werden, doch da hatte er wengier Erfolg. Nun waren seine Hände weiterhin rau. Aber das war weniger schlimm.
Zufrieden legte er sich in das Bett. Er würde am nächsten Abend wieder so wie früher auf den ball gehen. Er würde das Gefühl, dass er von jeder Seite her angegriffen werden könnte unterdrücken und verbergen, ebenso wie die Angst, dass Sharia aufauchen könnte. Natürlich war das  lächerlich, doch er traute dieser Frau einfach alles zu. Sie war unberechenbar.
Und dort angekommenmeldete sich eine kleine Stimme in seinem HinterkopfKannst du mit dir selbst tanzen..
Der Metallbändiger fuhr hoch. Natürlich! Wie hatte er das nur vergessen können! Er hatte keine Verabredung für den Abend! Aber das würde sich schon geben....er fand immer jemanden.
Er entspannte wieder und legte sich wieder hin. Einfach ein nettes, normales, aufrichtiges Mädchen, dachte er noch und ein kurzes Bild von einem brünetten etwas 15 Jahre alten Mädchen flackerte vor seinem inneren Auge auf. Er schmunzelte Zum Beispiel

Am nächsten Tag wachte er schon so früh auf. Ächzend richtete er sich auf. Er hatte ein bisschen zu wenig geschlafen, doch er hatte sich auch schon daran gewöhnt, weniger als die Norm zu schlafen. Also stand er auf und zog sich an. Doch was er trug gefiel ihm nicht recht. Es war schwarz. Also ging er kurz in den Schlafsaal, zog sich stattdessen eine bequeme dunkelblaue Jogginghose und ein weißes einfaches T-shirt an und begab sich anschließend in die große Halle, da er unglaublichen Hunger hatte.
Marcel------> große Halle

Speisesaal----> Cian und Joon

"Das ist die Krankenstation, auf diesem Stockwerk sind auch noch Klassenzimmer und der Filmsaal.", sagte ich.

Cianan

Auf seine Erklärung hin nickte ich und sagte dann, da ja niemand sonst hier war: "Ich werd hier wohl öfter mal sein... spätestens wenn ich ab Frühling wieder bei jedem bisschen Sonne einen Sonnenbrand kriege oder sich wegen der durch den Albinismus bedingten Immunschwäche wieder mal ein Husten zur Lungenentzündung entwickelt..." Albinismus war immerhin ein Gendeffekt und die gingen öfters mit Krankheiten einher.

"Du wirst hier auf jeden Fall gut behandelt werden.", sagte ich.

Cianan

Wieder nickte ich und war auch froh das es hier soetwas gab. Onkel hatte mich meistens nur zu einem Arzt gebracht wenn Gefahr für mein Leben oder mein Wohlbefinden bestand.

"Vielleicht sollte ich dir noch das Gelände zeigen.", meinte ich nachdenklich.

Cianan


"Wäre gut...nicht das ich mich noch verlaufe" meinte ich lächelnd. Zwar würde ich irgendwie auch von alleine meinen Weg finden, aber ich war gerne bei ihm einfach weil ich mit Joon reden konnte und mit jedem anderem wahrscheinlich nicht.

"Gut, dann gehen wir erst einmal zum See.",sagte ich und wir gingen los.

Joon und Cian--------->Ostufer des See's