Krankenstation

"Bist du deinen Frust jetzt losgeworden, ja? An Clarisse bist du selber Schuld, Kenni benimmt sich verdammt anständing dafür, dass sie erst verlassen wurde, und ich werde dich in Zukunft nicht mehr mit meinen Problemen belästigen, wenn es das ist, was du willst", sagte sie leicht verärgert.

(yay^^)

"So mein ich das nicht", widersprach er, war aber offensichtlich viel zu faul um diesen Standpunkt näher zu erörtern. Stattdessen starrte er einfach an die Decke und beobachtete ihre Strukturen. Da er normalerweise immer eher musikalisch oder handwerklich aktiv gewesen war, hatte er ein Auge für Mängel entwickelt vor allem, da er in den Ferien ab und zu mit dem Hausmeister ihrer Villa ein paar Stunden verbracht hatte und ihm dieser mitgeteilt hatte worauf man achten musste.

"Ach, und wie dann?"

Er sah nicht von der Decke weg und sah sie erst noch eine Weile an, bevor er ihr schließlich doch noch antwortete.
"Eher so, dass ihr Stress, weil ihr nicht anders mit besonders schwierigen Situationen umgehen könnt. Weil es einfach zu viel ist. Männer reden normalerweise nicht über ihre Gefühle....sie prügeln sich und gut ists...meistens...:" Er musste kurz an das Veilchen denken, dass er dem Wetterbändiger am Vorabend verpasst hatte "Frauen reden. Sie prügeln sich nicht und seien wir ehrlich würden sie es, dann würde man behaupten, dass das falsch ist oder nicht? die Gesellschaft zwingt euch das Verhalten mehr oder weniger auf....außerdem können wir uns ja nicht alle einfach immer prügeln, wir sind ja keine Tiere....die meisten zumindestens. Jedenfalls....wenn ihr Probleme habt....dann redet ihr, weil ihr oft kein anderes Ventil habt....und das ist dann für einen Typen stressig, weil WIR sowas nie machen und es auch manchmal einfach nur unverständlich finden, dass ihr eure Probleme mit Worten klärt....das schlimmste ist, dass meistens irgendein Arschloch dafür verantwortlich ist, dass ihr Probleme habt und das hat er meistens deshalb gemacht, weil er eben nicht über seine Gefühle spricht, weil er nicht rechtzeitig mit der Wahrheit rausrückt.....DAS ist das stressige dabei, verstehst du?"

"Du redest gerade über deine Gefühle. Du redest ganze Romane", stellte sie fest. "Ich würde ja gerne kämpfen, aberich kann nichtmal stehen. Geht im Moment also nicht. Wir können aber jetzt auch gerne aufhören zu reden und kämofen, wenns mir besser geht."

"Ich erklär dir nur wieso Frauen nur Probleme machen."

"Und ich sage dir, dass Frauen nicht nur Probleme machen."

"Stimmt. Aber größten Teils. Was bringen denn die Frauen den Männern schon gutes, hm? Mal ehrlich. Im Endeffekt ist es doch immer das gleiche."

"Hmm. Nachfolger? Ohne uns wärt ihr schon längst ausgestorben. Und stell dir vor, es gibt auch glückliche Liebespärchen, die nicht miteinander zusammen sind, obwohl sie sich nicht lieben, sich nicht trennen und NICHT voneinander entführt werden."

"Ja, gibt es. Statistiken zufolge sind die auch ungefähr so wahrscheinlich wie ein 6 im Lotto....zu mindestens in unserem Alter", konterte der Blonde.

"Na und, das heißt nicht, dass du nicht auch mal jemanden findest, der zu dir passt. Du weißt genau, dass ich nicht an so Sachen wie" Liebe auf den ersten Blick" oder die "große Liebe" glaube, aber jeder findet irgendwann einmal jemanden, der ihm viel bedeutet und mit dem er den Rest seines Lebens verbringen will, ob in unserem Alter oder mit 80. Und haben wir es selbt in der Hand, ob wir es schaffen oder nicht."

"Keine Ahnung ob sich das lohnt....hätte doch auch etwas so ein alter kauziger Typ zu werden, der einfach einsam in einer Hütte wohnt und sich als Handwerker verdingt....je nachdem ob ich wieder mit Metall klar komme oder nicht für Holz oder eben Metall....so ei bisschen wie der Almödi bei Heidi....klingt doch ganz gut?", sinnierte der Metallbändiger.

"Das klingt ganz und garnicht gut", widersprach sie sofort. "Stell dir mal vor, es kommt wirklich eine Heidi, die mir ähnlich ist, und nervt dich die ganze Zeit!"

"Dann pump ich sie einfach mit lauter Beruhigungsmitteln voll und fertig."

Lu funkelte ihn böse an. "Man pumpt kleine Kinder nicht mit Medikamenten voll, du Idiot. Aber gut - sie stirbt an Überdosis und du wirst des Mordes schuldig befunden und in eine Metallzelle gesperrt."

"Und sterbe an einem Herzinfakt, ja"

"Du spinnst ja", murmelte sie, legte sich wieder hin und starrte an die Decke.

"Nicht mehr als du", stellte er kühl fest und besichtigte einige der Schrauben. Ohne es zu wollen stellte er per gabe fest welche Legierunge es waren und zuckte, als er es merkte schmerzhaft zusammen. Ich hasse es einfach nur.

"Wer von uns beiden ist derjenige, der seine Gabe nicht mehr benutzen will und ANGST vor ihr hat?", fragte sie spöttisch. Erst als sie es gesagt hatte, merkte sie, wie verletztend es war, und senkte den Kopf.

"Zu mindestens bin ich kein taktloser Horst, der immer erst nachdem er gesprochen hat bemerkt, wenn er etwas falsches gesagt hat", stellte Marcel bissig fest.

"Nein, du bist ein mieser Feigling, der sich weder traut, mit seiner Freundin schlusszumachen noch sich seinen Problemen zu stellen!", fauchte sie zurück.

Marcel schnaubte "Nur zu 50% korrekt. Ich traus mich sehr wohl. Nur das dieser Fall schwieriger war...bedenkt man, dass ihre Eltern meine Lehrer sind und mich eine dritte Lehrerin wegen ihr aufm Kicker hat."

Schließlich wachte Peet auf. Langsam, mit Kopfschmerzen, setzte er sich auf und schaute fragend zu Marcel und Lu hinüber...

Lu sah aus dem Augenwinkel, dass Peet sich aufrichtete, und schaute zu ihm rüber. "Morgen, Peet...hast du Hunger?"

Peet zögerte. Dann sagte er "Schon... Was ist passiert??"