Krankenstation

"Ich hab Hunger", verkündete Marcel "Und ich geh was essen...eigentlich sollte jetzt ja wohl das Essen im Speisesaal sein, oder? Ich denk ich geh da mal hin...."

Sie verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. "Du antwortest nicht auf meine Frage. Das heißt dann wohl nein."

"Ich muss vorlauten kleinen Mädchen nicht auf ihre fragen antworten", stellte Marcel fest und verließ die Krankenstation.

Marcel----->Speisesaal

"Nein...das musst du wohl nicht...." Normalerweise hätte sie ihm jetzt noch 'ABER DU SOLLTEST!' hinterhergeschrieen, aber sie war zu erschöpft und nachdenklich dazu, also rollte sie sich nur zusammen und fiel irgendwann in einen unruhigen Schlaf.

Lautlos schlich Kendra den Flur entlang. Sie drückte die Klinke zur Krankenstation. YES! die Krankenschwester hat gestern wohl vergessen sie zu schließen! Meine Fresse, seit wann hab ICH denn bitte mal Glück?! Sie trat ein und sah sich um. Wie erwartet war ihr Bruder nicht hier. Er war also wirklich nicht wieder hierher zurückgekehrt. Das war wohl auch der Grund, weshalb die Tür offen war. die Krankenschwester wollte den Metallbändiger wahrscheinlich nicht aussperren. Also hatte sie die Tür offen stehen lassen, denn den Metallbändiger zu suchen wäre nutzlos gewesen, da man es gewohnt war, dass die Begabten etwas....eigen waren. Leise schlich sie in den Raum und schloss die Tür hinter sich. Es schien als würden die drei Patienten noch s chlafen. Sie setzte sich auf einen Stuhl der zwischen Lucies und Joons Bett stand. Und sah erst eine Weile Lu an. Sie wirkte bedeutend besser als am Tag zuvor. Zumindest war sie nicht mehr so unterkühlt, wie am Tag zuvor. Und sie war auch nicht mehr so blass, aber Kendra fand, dass sie nach wie vor eine ordentliche Mahlzeit vertragen konnte. Einer von Lus Armen lag frei und sie konnte Schnitt und Brandwunden sehen. Dann drehte sie sich wg. Sie wollte das nicht mehr länger sehen und sich auch nicht vorstellen, welche Schmerzen ihre Freundin ertragen haben musste. Unwillkürlich sah sie zu Joon. Wurde er auch gequält? Ich kann außer der aufgeschlagenen Lippe eigentlich nichts sehen.....oder hat man ihn vielleicht auch seelisch gequält Er hat doch eigentlich recht normal gewirkt....aber was heißt schon normal? Ich kenne ihn ja auch erst seit wenigen Tagen...vielleicht trägt er Schmerz ja stumm mit sich herum? Sie musterte ihn nachdenklich. Es kann doch nicht sein, dass NICHTS mit ihm ist, während alle anderen so fertig zu sein scheinen? Ich meine...ich würde es ihm ja wünschen, aber das ist nunmal einfach unwahrscheinlich!

Ich schlug die Augen auf. Mein Herz hämmerte wild gegen die Brust. Ich atmete tief ein und aus um mich einigermaßen zu beruhigen.

Sie zuckte heftig zusammen, als er plötzlich die Augen aufschlug.
"Guten....guten Morgen ....", sagte die Feuerbändigerin zögernd

Ich drehte den Kopf zu Kenni. "Guten Morgen.",erwiderte ich, meine Stimme klang rau.

"Wasser?", bot sie an und hielt ihm das Glas an, das auf seinem Nachttisch gestanden hatte.

"Danke.",sagte ich und nahm ihr das Glas aus der Hand. Mit einem Zug trank ich es aus.

"Wie lange hast du denn schon ncihts mehr getrunken?"m fragte Kendra fasziniert.

"Das letzte Mal war an dem Mittagessen, bevor wir entführt wurden.",sagte ich.

"Oh", sie nahm ihm das Glas ab und stellte es wieder auf den Nachttisch "Hast du gut geschlafen?"

"Nun ja, so kann man das nicht sagen.",sagte ich und grinste leicht.

"Unbequemes Bett oder schlechte Träume?"

"Eher das zweite.",antwortete ich.

"Und was?", fragte sie neugierig und grinste ihn frech an "Vielleicht kann ich ja Traumdeuterin spielen."

Ich schaute auf die Bettdecke. "Es war die Vergangenheit, meine Vergangenheit.",sagte ich.

Sie sah ihn ernst an. Für einen Moment war das Lächeln auf ihrem Gesicht verschwunden, doch sie hatte sich schnell wieder gepackt und meinte mit einem leichten Grinsen. "Ok. Ich kann dir genau sagen, was das bedeutet. Wenn du es denn hören willst."

"Dann schieß mal los.",sagte ich und schaute sie wieder an.

"Du", fing sie an "brauchst dringend was zu Essen. Schlechte Träume kommen zu 50% von einem leeren Magen. Das müssen wir ändern."

Jetzt grinste ich. "Ist die Krankenschwester irgendwo in der Nähe?"

"Nein. Wieso denn?"

"Dann kann ich ja abhauen.",sagte ich grinsend.

"Klar, kannst du doch immer", meinte sie schulzerzuckend "machen diemeisten....das ist die Krankenschwester auch gewohnt."