Klassenzimmer für Kunst

...

Marcel:

cf: Krankenstation (mit Jack)

Marcel betrat den Kunstraum und setzte sich auf einen der Tische der ersten Reihe. "Du kannst dich direkt wieder sichtbar machen", meinte er ruhig, als er vermutete, dass Jack eingetreten oder zumindest in Hörweite war.

Jack:

Jack stand hinter Marcel, so dass dieser ihm den Rücken zukehrte. Er ließ sich sichtbar werden, sagte aber erstmal noch kein Wort.

Marcel:

Marcel warf einen kurzen Blick über seine Schulter. "Und? Krieg ich eine Erklärung?"

Jack:

"Wozu genau?" fragte Jack, der seit gut zehn Minuten so dermaßen aus dem Konzept geraten war, das er sich nicht einmal mehr an seinen 2. Vornamen erinnern konnte, geschweige denn daran, wie man eine wichtige Entscheidung trifft.

Marcel:

Marcel seufzte. Er fühlte sich ungeheuer müde. "Zum Beispiel dazu, wieso du in letzter Minute abgehauen bist?"

Jack:

"Was glaubst du warum?" Verzweiflung schwang in seiner Stimme mit. "Ich gehör hier nicht mehr her. Ich bin ein VERRÄTER. Niemand wird mich hier willkommen heißen. Und das nicht nur hier... Stell dir mal vor, was mit euch passiert wenn ihr sagen würdet, dass ihr mich nicht nur für einen Verräter haltet. Beihilfe zum Verrat oder was weiß ich was. Am Ende würdet ihr euch auch noch strafbar machen. Aber das dürft ihr nicht. Deswegen bin ich 'gegangen'..."

Marcel:

Marcel schnaubte. "Du wurdest unter Druck gesetzt und betrogen. Es ist nicht deine Schuld. Außerdem bist du nicht volljährig. Man würde dir wieder verzeihen und wäre froh, dass du wieder zur Vernunft bekehrt wurdest. Du weißt, dass ich Recht habe."

Jack:

"So schön das alles klingt, aber ich kann nicht. Selbst wenn mir alle hier verzeihen würden, ich kann mir das nicht so einfach verzeihen. Ich hab damit Susans Todesurteil unterschrieben. Versteh das bitte nicht falsch. Ich bin froh dass nicht ihr der Preis wart. Ich denke, das wäre noch schlimmer. Viel schlimmer. Und das hätte auch Susan nicht gewollt. Aber...ich konnte ihr nicht helfen. Ich habe nicht nachgedacht und euer Leben riskiert. Für etwas, wofür ich bezahlen muss. Aber ich..." ...habe versagt. beendete er im Kopf den Satz.

Marcel:

Marcel stand auf und drehte sich langsam zu Jack um, sodass sie sich nun direkt sehen konnten. "Sie wissen womöglich noch gar nicht, dass du weg bist. Du kannst jederzeit zurückkehren und ihnen sagen, dass du versucht hast uns zu verfolgen, du aber alleine warst, weil Sharia geschlafen hat und du deswegen keine Chance hattest uns aufzuhalten: Dann bist du uns nach in der Hoffnung, dass du doch noch eine Gelegenheit finden würdest, aber als dann schließlich noch Sucher ins Spiel kamen, hast du, sobald es ging den Rückzug angetreten, da du in Gewahrsam von Suchern sicher keinen Nutzen für deinen Boss hättest."

Jack:

Jack wich Marcels Blick aus und starrte verzweifelt auf den Boden. "Marcel... ich werde Schuld sein am Tod meiner kleinen Schwester. Ich kann nicht gleich wieder in ein fröhliches und schuldloses Leben zurückkehren." Vielleicht nie wieder.

Marcel:

"Das erwarte ich auch nicht." Seine Stimme war ruhig und sanft. Er fühlte sich allmählich so wie er sich gefühlt hatte, als er Kendra erklärt hatte, dass die Spinnen viel mehr Angst vor ihr hatten als sie vor ihnen - am Ende hatte er entnervt gemeint, dass sie einfach alle Spinnen verbrennen könnte, die ihr über den Weg laufen, etwas, das sie auch getan hat. "Du kannst zu den Superiors zurück. Sie wissen noch nicht, was du getan hast. Wenn du schnell bist, werden sie es nicht erfahren. Ich werde direkt zu Nora gehen und werde ihr erklären, dass die Superiors deine Schwester bedrohen: Sie werden sofort Sucher schicken. Wenn du schnell bist und ihnen die Geschichte überzeugend auftischt muss sie nicht sterben. Verstehst du? Es gibt noch eine Chance, dass sie überleben wird. Aber nur, wenn du dich jetzt zusammenreißt!"

Jack:

Jack ließ sich erschöpft auf einen der Stühle fallen. "Darauf kommt es nicht an. Es ist mir egal ob ich bei den Superiors bin oder nicht. Jetzt ist es zu spät. Weißt du, wenn alle Insignien auf eine bestimmte Weise vereint werden, dann geben sie eine besondere Energie frei. Diese Energie wäre dazu in der Lage gewesen, Susans Krankheit zu heilen. Aber nur der Boss weiß wie man das macht... Und Susan hat nicht mehr lang. Höchstens ein paar Wochen... sie weiß das noch nicht, weil ich gehofft hatte, bis dahin könnten wir alle Insignien finden. Du weißt genau, dass es sie gibt, Marcel..." Er legte sein Schwert auf den Tisch. "Schau es dir genau an. Das ist ein Insignium... Aber es ist zu spät. Egal was ich tu, es würde nichts ändern..."

Marcel:

"Blödsinn!", meinte Marcel und schaute fast schon wütend auf Jack herab. "Du darfst nicht so schnell aufgeben, nicht, wenn du ihr wirklich helfen willst. Geh zurück zu den Superiors! Du musst ja keiner sein, aber geh zurück zu ihnen. Hilf ihnen bei der Suche und finde die restlichen Insignien. Was hast du schon zu verlieren? Mal ehrlich, wenn das die einzige Hoffnung auf eine Genesung ist, dann musst du alles auf diese eine Hoffnung setzten! Du hast gar keine andere Wahl!"

Jack:

"Hör zu, es dauert EWIG so ein Teil aufzuspüren. Der Vorgänger vom Boss hat bereits ein Insignium gefunden. Und der Boss selber nochmal zwei. Eines, das Schwert, hab ich jetzt. Die anderen beiden hat der Boss. Dass sind drei. Und es gibt sieben. Ich hab keine Ahnung, wo die anderen sind. Und Susan hat nur noch ein paar Wochen. Das ist aussichtslos..."

Marcel:

"Mit der Einstellung bestimmt", stellte er trocken fest. "Jetzt denk mal nach, was hast du schon zu verlieren? Du kannst es versuchen, oder tatenlos rumsitzen und deiner Schwester beim Sterben zusehen! Das sind deine Auswahlmöglichkeiten! Welche hört sich deiner Meinung nach besser an? Außerdem: Der Boss, ob der alte oder der neue, hatte beide lediglich das Ziel die Menschheit auszulöschen. Hass. Du willst deine Schwester retten. Liebe. Was ist stärker, hm?"

Jack:

Jack dachte nach. Nachdem er eine Weile geschwiegen hatte murmelte er leise: "Du hast Recht..."

Marcel:

"Gut." Marcel setzte sich wieder und wicht dabei einer Schraube aus. "Nur noch eine Frage: Was soll ich Lucie erzählen?"

Jack:

Sofort transformierte sich Jack wieder zu einem Kleinkind. Er wär beinahe aufgestanden und wie ein Affe im Kreis herumgehüpft, konnte sich aber gerade noch beherrschen. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte von diesem etwas peinlichen Moment, senkte er von der Realität eingeholt den Kopf. "Es wär vielleicht besser wenn du ihr garnichts sagst... Es ist besser für sie. Sie sollte mich vergessen. Ohne mich ist sie allemal besser dran. Vielleicht kommt sie mit diesem Peet zusammen...." Jack wirkte weder überzeugt noch glücklich. Aber da er dass für das beste für Lu hielt, meinte er es ernst. Was konnte er ihr schon geben. Er wurde von Gesetzeshütern verfolgt. Er könnte nie da sein. Nein. So weh das jetzt auch tut, aber ohne mich ist sie besser dran!

Marcel:

"Du bist ein Idiot. Ein gottverdammter, absolut hirnloser, restlos bekloppter Idiot", stellte Marcel fest. "Denkst du allen Ernstes, dass sie mit Peet zusammen sein will? Mal ehrlich. Nichts gegen Peet, der Kleine ist wirklich einsame Spitze, aber sie ist in DICH verknallt, ok? Denkst du wirklich, dass sie den ersten, in den sie je verknallt war, einfach so vergessen würde? Ausgerechnet sie? Du kannst das schön brav vergessen, klar? Sie wird nur unglücklich und unzufrieden sein, wenn ich ihr NICHTS sage. Außerdem hast du Liebe genauso verdient wie jeder andere. Vielleicht sogar noch mehr." Mehr als ich in jedem Fall. "Du bist ein verdammt guter Mensch. So ziemlich alles was du tust, tust du aus Liebe zu deiner Schwester. Du würdest Lu damit nur weh tun. Und dir selbst auch. Vergiss es, ich werde dir nicht dabei helfen, dich selbst sinnlos zu bestrafen."

Lucie:

"Wer sagt denn, dass sie nach all dem immer noch in mich verliebt ist?" fragte Jack niedergeschlagen und begann mit dem Reißverschluss seiner Jacke zu spielen...

ooc: ICH sage das!^^

Marcel:

"Weißt du....Lucie war soweit ich das weiß immer ziemlich..." Er suchte kurz nach dem richtigen Wort. "...entschlossen. Sie hat ihr Herz immer erst dann an etwas gehängt, wenn sie gemerkt hat, dass es ihr wichtig ist...zumindest wenn ich das richtig mitbekommen hab. Denkst du im Ernst, sie hätte dir gestern in der Früh - " Er hielt kurz inne. War es tatsächlich erst einen Tag her? Er hätte schwören können, dass Wochen vergangen waren. "Sie hätte dir nicht gesagt, dass sie in dich verliebt ist, wenn sie nicht einigermaßen sicher gewesen wäre. Da bin ich sicher. Sie plappert nicht einfach das erstbeste daher, was ihr in den Sinn kommt." Zumindest meistens. "Mal ehrlich, denkst du, sie ist zu dumm zu kapieren, dass du uns gerettet hast? Und glaubst du, sie könnte nicht erraten, wieso du überhaupt bei den Superiors bist? Welchen echten Grund hätte sie denn noch dir so sauer zu sein, dass du ihr nichts mehr bedeutest? Entweder du bist auf Drogen, oder du hast jegliche Menschenkenntnis verloren, das sieht nämlich ein Blinder! Sie hat am ehesten noch Mitleid mit dir, weil du jetzt in einer Zwickmühle steckst, nur, weil du uns geholfen hast." Er hielt erneut inne, überrascht von seinen eigenen Worten. Seit wann konnte er Lucie einschätzen? Egal, sagte er sich, das spielt gerade absolut keine Rolle. "Ich würde meine Gitarre darauf verwetten, dass Lu immer noch in dich verliebt ist und wenn sie dir was bedeutet solltest du das nicht so einfach abtun!"

Jack:

Ein lächeln huschte über Jacks Gesicht. "Marcel, selbst wenn das stimmt, ich kann nicht. Sie hat nichts von mir. Du hast Recht, ich muss Susan helfen. Und dass wir nicht einfach." Versteh das nicht falsch, ich liebe dich... aber mit uns würde das nichts werden. "Selbst wenn sie mir verzeihen würde, wie könnte ich mir je verzeihen, was ich ihr angetan hab..."

Marcel:

"Du musst dir nicht verzeihen. Du musst es akzeptieren. Außerdem hast du kein Recht, Lucie leiden zu lassen, nur, weil du dir nicht verzeihen kannst, dass du sie mal hast leiden lassen. Erkennst du, wie sinnlos das ist?" Er seufzte und schüttelte den Kopf. "Kann ich ihr wenigstens sagen, dass du kein Superior bist? Zu mindestens nicht von der Einstellung her? Es würde sie fertig machen, wenn sie denkt, dass sie dir nichts bedeutet und du weiterhin bei denen mitarbeitest. Irgendeinen Trost musst du ihr bieten."