Pausenhof

"Du musst auch so nicht mehr zurück, ich werde es nicht zulassen.", sagte Chris und ich nickte zustimmend.

Cianan

Ich nickte nur und war einfach froh das es jetzt jemanden gab den kümmerte was mit mir war, außerdem sah ich in Joon jetzt schon einen Freund. "Bringen wir erstmal mein Zeug irgendwohin" schlug ich vor. Das konnte ja nicht hier stehen bleiben, außerdem war es mir hier draußen zu kalt.

"Joon, übernimm du das bitte, ja? Ich muss nich einiges wegen dem Ball erledigen.", sagte Chris und war auch schon weg. "Klar, geh nur. ", rief ich ihm nach. "Gehen wir in den Schlafsaal der Jungs.", sagte ich dann zu Cian, nahm seinen Koffer und ging los.

Cian und Joon------>1.Stock, Schlafsaal der 5.Klasse

Wohnung von Fio und Leo -----> Jack und Nora.

Nora parkte ihren Wagen und ging dann mit Jack bis an den Rand vom Pausenhof, das Kleid hatte sie in einer Tasche - sie würde sich einfach auf einer der Schultoiletten umziehen oder schnell in den Wald gehen und ein paar Kopien Schmiere stehen lassen - und blieb dann stehen. "So, ich würde mal sagen, dass du dich ab jetzt unsichtbar machst, wenn etwas ist....da steht meine Handynummer drauf", meinte sie und drückte ihm eine Visitenkarte in die Hand "Wir treffen uns um....halb eins wieder beim Wagen, ok? Das sollte wohl reichen und versuch bitte keinen Unsinn anzustellen, ist das klar?!"

Jack nahm die Karte und nickte. "Bis dann..." Dann ließ er sich unsichtbar werden und stieg aus dem Auto. Er überlegte eine Weile und obwohl er wusste wie riskant es war, entschloss er sich schließlich auf den Balkon vor dem Speisesaal zu gehen, da konnte er immerhin sehen was drinnen passierte...und dann konnte er ja immernoch überlegen.

Jack----->Balkon

Norellia wartete noch einen Augenblick, dann schloss sie ihr Auto ab und ging mit ihrem Kleid in einen der Waschsäle im Mädchenstockwerk, wo auch einige Haarklammern und Büsten so wie Make-Up aufzutreiben waren. Schon faszinierend, wie sich so gut wie nichts verändert hat...., dachte sie lächelnd, während sie ihr Kleid anzog und sich fertig machte. Am Ende stellte sie sich vor den Spiegel und betrachtete sich selbst. Sie hatte sich ein dunkelgrünes Kleid mit einem V-Ausschnitt ausgesucht. Es lag mehr oder weniger Eng an und seine untere Hälfte betand lediglich aus mehreren Schichten übereinanderliegendem Spitzenstoff, wobei die oberste Schicht schwarz war und das grün lediglich durchschimmern ließ. Bei jedem Schritt, wehte der Rock um ihre Fußgelenke. Sie trug schwarze Schuhe mit Absätzen und eine lange silbere Kette mit dazupassenden Ohrringen. Make-Up sparte sie sich am Ende doch, nur die Haare bürstete sie einmal durch und ließ sie dann lose über ihre Schultern fallen. Sie war ganz zufrieden mit sich, auch wen sie nach wie vor den Sinn des ganzen nicht so ganz verstand. Chris würde es aber sicherlich gefallen....

Nora -----> Speisesaal

Sikura:
[First Post]

"Wie eine Prinzessin schwebte sie aus Richtung Wald zu dem imposanten Schulgebäude. Ihre Haare waren lang und weiß und strahlend wie der Schnee. Auch ihre Haut schien fast farblos...nur die leicht geröteten Lippen und die leuchtenden, eisblauen Augen brachten Farbe in das wunderschöne, distanzierte, edle Gesicht. Die Zöpfe, die sie in ihr Haar geflochten hatte, so wie der harte, ungnädige Ausdruck ihres Gesichtes, gaben ihr die Aura einer Indianer Prinzessin. Wie eine Schneeflocke flog sie über die weiße Wiese, nur dürftig bekleidet, als würde sie Kälte der Wärme vorziehen. Wer könnte dieser unfassbaren, unnahbaren Schönheit, die kaum von dieser Welt stammen kann, je widerstehen? Welcher Mann-"
Ich konnte mich nicht mehr halten. Ich stand alleine mitten auf dem Pausenhof und hatte eigentlich nur meine Reise mit etwas Musik verkürzen wollen - als ich auf diese uralte Aufnahme gestoßen bin. Es schien Jahre her zu sein, doch ich erinnerte mich genau: Am Ende der dritten Klasse, als mein damaliger Freund mich verlassen hatte - ich erinnerte mich nicht an meinen Namen, allerdings war es etwas besonderes für mich verlassen zu werden, da ich für gewöhnlich nur verließ - und ich traurig war, hatten Jack und Marcel - zwei Quatschköpfe aus meinem Jahrgang - gemeinsam einen Text verfasst und mir vorgetragen, um mich aufzuheitern. Ganz ehrlich? Das war das erste Mal seit einer Woche gewesen, das ich gelacht hatte. Die beiden hatten schon immer gut schauspielern können...das war auch dringend nötig. So viel Mist wie sie immer bauten...oder eher gebaut hatten...jedenfalls hatten sie es damals mit einer so gut gespielten Sehnsucht vorgetragen...hätte ich sie nicht gekannt....und wäre ich etwas leichtgläubiger...ich hätte es ihnen abgekauft!
Doch abgesehen davon, dass die beiden es etwas ins lächerliche gezogen hatten, war es soweit schon richtig. Ich hatte wirklich sehr lange, weiße Haare, die am Ansatz bereits dünne blaue strähnen erahnen ließen, wie sie alle Eisbändiger hatten. Meine Augen hatten dieselbe Farbe wie ein klarer Himmel im Winter - blau, strahlend und unerreichbar. Allgemein war ich wohl wirklich so etwas wie eine Eisprinzessin...nicht nur wegen meiner Gabe. Ich galt als kaltblütig, weil ich ... nun, schön ausgedrückt: ich hatte normalerweise innerhalb von kurzer Zeit eine große Anzahl an verschiedenen Jungen mit denen ich...ausging...und wieder abservierte. Es hieß, dass Jungen öfter wegen mir geweint hatten, als ich wegen Jungs geweint hatte. Das konnte ich mir auch sehr gut vorstellen.
Ich sog die kalte Nachtluft tief ein. Es hatte Jahre gedauert, doch mittlerweile konnte ich ausmachen, ob die Luft kalt war...also für Leute mit Kälteempfinden. ich konnte genau bestimmen, dass es gerade -7°C hatte und, dass es vermutlich in den nächsten Tagen eher kälter als wärmer werden würde...herrlich! Jemand der mich nicht kannte musste mich für wahnsinnig halten...ich trug Hotpants, ein bauchfreies Top und Riemchensandalen mit relativ hohem Keilabsatz, in meinen Haaren eine Sonnenbrille. Man hätte denken können, dass ich von einem Strandurlaub kam...aber nein, ich kam gerade aus Finnland, meiner Heimat. Eigentlich hatte ich Weihnachten dort mit meinen Geschwistern verbringen wollen...allerdings hatte ich schon noch zwei Tagen dort Kopfschmerzen bekommen und, da unser Dorf momentan wegen eines Zwischenfalls in einem Nachbardorf nicht sonderlich gut auf Begabte zu sprechen war, hatte ich mich entschieden meine Ferien hier zu verbringen. Ich schmunzelte leicht.
Zuhause, war der erste Gedanke, den ich bei dem Gedanken an das Gebäude hatte. Dabei konnte ich mich nicht beschweren...meine Familie war immer gut zu mir gewesen. Doch das hier.....hier waren die Leute, die mich verstanden. Es war anders. Ich lächelte. Ja, Zuhause...dann mal schnell in den Schlafsaal und Sachen auspacken, wenn ich noch was von dem Ball haben wollte. Ich ließ die Aufnahme von Marcel und Jack neu anfangen und ging, ohne Spuren im Schnee zu hinterlassen oder irgendwie einzusinken, das Schulgebäude.
gt: 2. Stock, Schlafsaal der 5. Klasse